Vom 9.11. bis zum 12.11. trafen sich die zehn Vamos!-Freiwilligen der Promotion Khuska mit uns, Dania und Teresa, zum vierten Zwischenseminar, das aufgrund der steigenden Infektionszahlen wieder per Video-Konferenz stattfinden musste. Auch wenn das ersehnte Wiedersehen nun nur digital möglich war, verbrachten wir dennoch ein sehr intensives Seminar, mit viel Raum für Reflexion, Austausch, Kritik und Inspiration. Ein kleines Päckchen versorgte jede*n einzelne*n von uns mit ausreichend Knabbereien und Bastelmaterial für die Zeit vor dem Bildschirm.
Ein wichtiges Ziel des Seminars war die Evaluation der Rolle der FiF in der pädagogischen Begleitung aus Sicht der Freiwilligen und die Weiterentwicklung des Krisenmanagements. Die Freiwilligen nutzten diesen Raum, um ihre Unzufriedenheit mit einigen Prozessen ihres bisherigen Freiwilligendienstes auszudrücken und konstruktive Kritik zu äußern. Um im Falle einer Krise selbst zu handeln und für sich zu sorgen, entwickelten sie jede*r einen eigenen Kontingenzplan.
Immer wieder richtete sich der Blick der Freiwilligen auch auf die baldige Rückkehr nach Peru und auf die Frage, wie es dann weitergeht. Dafür gab es im Seminar Anregung durch die persönlichen Berichte der ehemaliger Freiwilligen Graciela (von Yanapachikun) und Teresa (von Color Esperanza). Ganz spontan berichtete auch Camila, eine der aktuellen Freiwilligen, von ihrer Erfahrung als ehrenamtliche Mitarbeiterin bei Voluntades. So konnten die Freiwilligen Motivation und Ideen für ihr weiteres soziales Engagement schöpfen.
Ein besonderes Ereignis des Seminars war der Workshop „Resistir y volver a andar“ (deutsch: standhalten und wieder weitergehen) mit Cesar Bazán – umrahmt von emotional berührenden und stärkenden Gedichten und Lieder konnten die Freiwilligen ein eigenes Projekt für die Zeit nach ihrer Rückkehr planen, um aktiv den negativen Folgen der Pandemie in Perú entgegenzuwirken. In kleinen Gruppen oder alleine entwickelten sie Ideen, um Schulen beim digitalen Unterricht zu unterstützen, um Lebensmittel zu verteilen, Ideen für Unterstützungsangebote bei familiärer Gewalt und Angebote für politische Bildung. Hierbei gab es Raum für Austausch und auch ganz konkrete Tipps von Cesar zur weiteren Planung und Umsetzung.
In weiteren Einheiten zu den Themen Vorurteile, Kommunikation und Identität beschäftigten sich die Freiwilligen mit ihren eigenen Erfahrungen, reflektierten ihre Einstellungen und lernten bisher vielleicht noch unbekannte Seiten aneinander kennen.
Am Donnerstag ließen wir das Seminar mit einer entspannenden Einheit zum Thema Selbstfürsorge – mit Yoga, Musikhören, Spaziergang und Erdbeersaft - ausklingen und schmiedeten noch einmal Pläne und Ziele für die verbleibenden drei Monate im Freiwilligendienst. Auch die inzwischen schon zur Tradition gewordenen kleinen Briefe mit guten Wünschen durften natürlich nicht fehlen. Dieses Mal haben wir uns sogar „echte“ Briefe geschrieben, die wohl in den nächsten Tagen in unseren Briefkästen landen werden und noch einmal die intensive gemeinsame Zeit in Erinnerung rufen.