Gastfamilieninterview

Die Gastfamilie einer/s Freiwilligen hat sich dazu bereiterklärt ein Interview mit Öfamos zu führen. Das Interview aus dem Mai 2022 findet ihr hier!

Wann wart ihr zum ersten Mal Gastfamilie?

Zum ersten Mal kam ab Sommer 2019 eine Freiwillige aus Peru zu uns, dann haben wir coronabedingt 2020 noch eine zweite Freiwillige aus Peru dazu aufgenommen.

Im nächsten Jahrgang hatten wir von April bis August 2021 wieder einen peruanischen Freiwilligen zu Gast.

Wie alt waren die Freiwilligen?

Arlim (27), Katja (24), Victor (24)

Wie ist eure Familienstruktur?

Wir haben 4 Kinder, die mittlerweile aber schon alle ausgezogen sind. Als wir die erste Freiwillige aufgenommen haben, hat zu Beginn unser ältester Sohn für kurze Zeit wieder zuhause gewohnt.

Warum habt ihr euch entschieden Gastfamilie zu werden?

Wir haben durch Bekannte vom VAMOS Programm und dem Verein Color Esperanza erfahren. Da wir vor ein paar Jahren schon einen Jungen aus Mexiko für ein Auslandschuljahr in Deutschland bei uns aufgenommen haben, hatten wir schon Vorerfahrung als Gastfamilie gesammelt. Außerdem ist unser Haus relativ groß und da die Kinder ja mittlerweile nicht mehr dort wohnen, wollen wir den Platz auch nicht leer stehen lassen und bieten diesen gerne an.

Was sind Ihrer Meinung nach die Voraussetzungen, um eine gute Gastfamilie zu sein?

Allgemein sollte man offen und flexibel sein und generell schonmal Kontakt zu jungen Menschen gehabt haben. Man muss den Freiwilligen ein eigenes Zimmer bieten, ein eigenes Bad wäre vermutlich auch super, aber das geht auch jeden Fall auch ohne wenn man möchte.

Wie habt ihr die Sprachbarriere gemeistert?

Also wir sprechen selber kein Spanisch, nur mein Sohn und der hat uns am Anfang ein bisschen mit Übersetzen geholfen. Die Freiwilligen konnten teilweise auch schon ein bisschen Deutsch durch den VAMOS Sprachunterricht und haben sich auch im Laufe des Jahres stark und schnell verbessert, aber sonst haben wir uns zu Beginn mit Händen und Füßen unterhalten, das ging auch gut. Im Gegenzug haben die Freiwilligen auch versucht uns etwas Spanisch beizubringen, was viel Spaß gemacht hat.

Hat sich euer Alltag durch die Anwesenheit der Freiwilligen stark verändert?

Nein, es war keine große Umstellung für uns, sondern einfach neu. Unter der Woche gab es auch manchmal Tage, an denen man sich kaum gesehen hat, weil alle ihren Tätigkeiten nachgegangen sind.

Hattet ihr Bedenken im Vorfeld?

Ob man zueinander passt, weiß vorher natürlich niemand genau, aber der Verein ist in allen Bereichen ein sehr guter Ansprechpartner, sollte es wirklich gar nicht passen findet man eine Lösung. Wir wollten auf jeden Fall niemanden Minderjähriges, aber das ist bei VAMOS Programm ja auch gar nicht der Fall, alle Freiwilligen sind volljährig.

War etwas anders als erwartet?

Eigentlich nicht, alle 3 Freiwillige waren sehr nett, aufgeschlossen und engagiert.

Was war besonders positiv?

Eigentlich war alles absolut positiv und eine schöne Erfahrung. Wir durften einen neuen Horizont kennenlernen, es war schön die Spracherfolge der jungen Menschen mitzuerleben und dann auch intimere Gespräche führen zu können, z.B. über aktuelle Themen in Peru. Eine der schönsten Erfahrungen war die Taufe für Arlim zu arrangieren, damit sie in Peru Taufpatin für ihre Schwester sein kann. Sie ist dafür extra in den Reliunterricht gegangen. Und ich bin jetzt ihre Patentante, das verbindet uns weiterhin!

Gibt es auch negative Erinnerungen?

Nicht wirklich, wir konnten von Anfang an kleinere Probleme immer selbst regeln. Einmal hat eine Freiwillige unseren Hausschlüssel verloren, aber das kann ja jedem man passieren und am Ende gab es leider ein Kommunikationsproblem mit dem Verein, bis wann genau der Freiwillige bei uns bleibt, aber auch das konnten wir dann regeln.

Welche wertvollen Erfahrungen nehmt ihr für danach mit?

Wir pflegen weiterhin guten Kontakt zu den Mädels und das wird auch noch so bleiben. Ich möchte auf jeden Fall mal Peru besuchen!

Würdet ihr es weiterempfehlen Gastfamilie zu sein?

Ja auf jeden Fall!!!