Bericht über die erste große Einsatzstellenkonferenz

„Man hat sich im Alltag eingespielt.“

So beschrieben viele Einsatzstellen des VAMOS!-Programms bei der ersten großen Einsatzstellenkonferenz am vergangenen Donnerstag (20.03.14) die Zusammenarbeit mit den peruanischen Freiwilligen. Einen ganzen Tag nahmen sich Vertreter_innen von insgesamt sieben aktuellen und zukünftigen Einsatzorten Zeit, um ihre Arbeit und Rolle als Einsatzstelle im laufenden Freiwilligenjahrgang zu reflektieren und gemeinsam nach neuen Ideen für die noch verbleibenden Monate zu suchen.

Nach einem kurzen gegenseitigen Kennenlernen setzten sich die Einsatzstellen aber zuerst mit den Begriffen Kultur und Identität auseinander. Im Rahmen eines Workshops -durchgeführt durch Vertreterinnen der Einsatzstelle Eine Welt Forum- wurde die Vorstellung von einer statischen Nationalkultur deutlich in Frage gestellt. Ein anderer Vorschlag war es dann, lieber von den peruanischen Kulturen zu sprechen.

Persönliche Identität ist immer von viel mehr Faktoren geprägt als von der Nationalität. Genau in einer solchen vielfältigen Perspektive möchte man auch von seinen Mitmenschen wahrgenommen werden. Dass es beim interkulturellen Lernen weniger um das Lernen von neuem Wissen geht, sondern eher um das Verlernen von geglaubten Sicherheiten, war für einige der Teilnehmer_innen ein echter Augenöffner. Alle Einsatzstellen zeigten aber auch, dass sie bereits jetzt schon sehr sensibel mit dem Thema Interkulturalität umgehen. Gerade im Kontakt mit den peruanischen Freiwilligen ist es wichtig, diese nie auf ihre Herkunft zu reduzieren, sondern sie immer als Person mit individuellen Interessen und Prägungen wahrzunehmen.

Durch den Workshop sensibilisiert war es dann anschließend möglich, sich konstruktiv über die bisherige Arbeit mit den Freiwilligen auszutauschen. Dabei lag der Fokus eindeutig auf der Arbeit der Einsatzstellen und darauf, wie man mit eventuellen Schwierigkeiten umgegangen ist und weiterhin umgehen wird. Alle Vertreter_innen waren sich einig, dass regelmäßige Reflexionsgespräche mit den Freiwilligen zwar sehr zeitintensiv sind, die Zusammenarbeit aber deutlich verbessern. Viele Einsatzstellen nahmen sich vor, diesen Kontakt zu den Freiwilligen wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Insgesamt war man aber mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Es wurden viele ermutigende Beispiele genannt, wie schon jetzt durch die Freiwilligen ein sehr großes Umfeld mit den Themen Peru und Interkulturalität in Kontakt kommen.

Die Einsatzstellenkonferenz bot allen Beteiligten eine gute Gelegenheit, sich intensiv mit der eigenen Arbeit auseinanderzusetzten und neue Ideen zu entwickeln. Sie wird auch für alle zukünftigen Jahrgänge ein fester Termin während des Freiwilligendienstes bleiben.

 

Samuel Klein